Projekt 2001-2002: Immunologie
Im Labjahr 2001 / 2002 beschäftigten wir uns mit dem Immunsystem
(Vorgehen siehe rechts). Wir versuchten dabei in Gruppenarbeit, uns
zunächst allgemeine Grundlagen über das Abwehrsystem unseres Körpers
anzueignen (ein ausführlicher Vortrag, gehalten von Felix Gut, der in
diese Thematik einführt, ist rechts zu finden).
Wir arbeiteten dann an einem Theaterstück "Das Leben einer
Streptokokke", in dem wir uns konkret mit der speziellen Immunreaktion
auf den Angriff von Streptokokken auseinandersetzten und biochemische
Wechselwirkungen zwischen den Bakterien und dem Immunsystem
verarbeiteten.
Theaterstück: Das Leben einer Streptokokke
Szene 1
Mitten im Raum steht ein Sofa. Ein "Professor" tritt ein.
Prof.:
Guten Abend, sehr geehrte Damen und Herren. Die Geschichte der Immunologie ist eine Geschichte voller Missverständnisse.
Sie auszuräumen wird unsere heutige Aufgabe sein.
Momentan befinden wir uns in der Mundhöhle von Dr. Thomas S., der
gerade von etlichen Leuten angehustet worden ist. Genaugenommen
befinden wir uns bei den Mandeln.
[Prof. zeigt auf das Sofa, isst eine Mandel, eine Streptokokke kommt]
Oh, eine gemeine Streptokokke. Die grampositive Oberfläche [Prof. zupft
an der Oberfläche, schlendert im Raum herum, waehrend es sich die
Streptokokke auf dem Sofa bequem macht] dieser sich in Ketten oder als
Paerchen anordnenden, unbeweglichen Kokken korrespondiert auf
eindrucksvolle Weise mit ihrem katalasenegativen, fakultativ anaeroben
Charakter. Sie werden aufgrund ihres Haemolysevermoegens (alpha-,
beta-, gamma - Haemolyse) sowie der Antigenitaet eines in der Zellwand
vorkommenden Kohlenhydrats, dem sog. Lancefield-Antigen, eingeteilt.
Fuer die Humanmedizin sind die pyogenen haemolytischen Streptokokken S.
pyogenes, S. agalactiae, S. bovis und S. pneumoniae, sowie die oralen
Streptokokken S. Salivarius, S. sanguis, S. mutans, S. mitis, unter die
auch die Streptokokken der S. milleri Gruppe S. anginosus, S.
constellatus uns S. intermedius fallen, um nur einige Vetreter dieser
vielfaeltigen Gattung zu nennen, von besonderer Relevanz. Streptokokken
verursachen hauptsaechlich Infektionen des tiefen und oberen
Respirationstraktes, Karies, Endokarditiden und bei inadaequater
Therapie koennen Folgekrankheiten wie die Glomerulonephritis oder das
akute rheumatische Fieber auftreten.
Für alle, die nichts verstanden haben: Betrachten wir diese possierlichen kleinen Tierchen doch in Aktion.
Der Professor tritt ab, die Streptokokke verschmutzt das Sofa und vermehrt sich
einmal (läuft hinter das Sofa, zwei kommen raus).
Ein tritt ein dicker Polizist doch statt einer Lederjacke mit der
Aufschrift "Polizei" trägt er eine mit der Aufschrift "Phagozyt". Eine
Streptokokke schafft es sich zu verstecken.
Phagozyt: Moooment. Ihre Antigene kenne ich aber nicht. Ausweise bitte.
Streptokokke: Ausweise?!?
Phagozyt: Was? Keine Papiere? Dann kommen Sie mal schön mit auf die Wache.
Phagozyt führt Streptokokke ab. Hinter der Bühne gibt es Lärm wie von Tritten,
es blitzt.
Prof.:
So meine Damen und Herren. Jetzt wenden wir uns dem Thymus zu, wo die T-Helferzelle sitzt.