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Politik-Talk im Lab mit MdB Hagemann

Auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft Politikwissenschaft des Heidelberger Life-Science Lab am DKFZ durften die Teilnehmer am Samstagmorgen den Bundestagsabgeordneten des Kreises Worms-Alzey-Oppenheim, Herrn Klaus Hagemann (MdB) im Lab begrüßen.

Das HLSL ist eine Organisation für naturwissenschaftlich-technisch besonders interessierte und begabte Schüler, die vom Deutschen Krebsforschungszentrum getragen wird. Seit dem diesjährigen „Labjahr“ hat sich auf Anstoß der Teilnehmer eine Politikwissenschaft-AG gegründet, welche am letzten Samstag ihren ersten Gast in der Geschäftsstelle des HLSL willkommen heißen durften. Die AG mit ihren 15 Teilnehmern beschäftigte sich bisher schwerpunktmäßig mit dem Thema Europäische Union und den Auswirkungen der Euro-Finanzkrise.

Das Mitglied des Bundestages Klaus Hagemann ist in der derzeitigen Legislaturperiode im Petitionsausschuss und im Haushaltsausschuss vertreten, zudem ist er der Vorsitzende des EU-Unterausschusses, einem Zweiggremium des Haushaltsauschusses, sowie haushaltpolitischer Sprecher für die Bereiche Bildung und Forschung. Durch seine Tätigkeit in den oben genannten Ausschüssen war er ein geeigneter Dialogpartner für Fragen rund um die europäische Union.

Im ersten Teil des Abgeordnetengesprächs befragten die Teilnehmer Herrn Hagemann über die aktuelle Lage in der EU und zur Verflechtung der Ratingagenturen in die Krise. In diesem Zusammenhang analysierte er die Fehler, die im Fall Griechenland gemacht wurden, unteranderem den Umstand, daß die Politik zu spät reagiert hat. Weiterhin machte er darauf aufmerksam, dass nicht Griechenland das Problem ist, sondern die fehlende Wettbewerbsfähigkeit zwischen den einzelnen EU-Staaten. Seiner Auffassung nach benötigt Griechenland langfristig mehr Investitionen und geeignete Strategien zur Umsetzung von Reformen. Hierbei nannte er als Vorbild und möglichen Lösungsansatz den Marschall-Plan und den Schuldenschnitt, welche Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wieder gestärkt haben. Außerdem, so fügte er hinzu, würden Ratingagenturen allgemein zu ernst genommen werden, er kritisierte insbesondere die prozyklische Wirkung der Agenturen, welche die Krise noch verstärken würde.


Im zweiten Teil des Dialogs beantwortete MdB Hagemann Fragen zu aktuellen und grundsätzlichen Themen in der Bundesrepublik sowie zur Arbeit seines Mandats im Bundestag. Hierbei schilderte er aus einer 17-jährigen Erfahrung, wie die Arbeit sowohl unter der eigenen Regierung als auch in der Opposition im Bundestag vonstatten geht, und wie die Abläufe im politischen Alltagsgeschäft aussehen. In diesem Zusammenhang betonte er vor allem die Notwendigkeit, einen Etat von rund 10-12 Mrd. Euro für Bildung und Forschung vorzuhalten, da Deutschlands Wirtschaft abhängig von Bildung und Forschung ist. Die Teilnehmer der Politik-AG diskutierten auch darüber, wie wichtig es für künftige Wissenschaftler ist, die Zusammenhänge zwischen Politik und Wissenschaft zu verstehen. In einer globalisierten Welt sieht sich die Forschung immer häufiger dem Diebstahl geistigen Eigentums ausgesetzt. Unter diesem Aspekt lernte der Bundestagsabgeordnete Hagemann, wie er lächelnd bekundete, auch etwas von den Teilnehmern, denn sie erklärten ihm die aktuelle Diskussion um den illegalen Tausch von TV-Serien und aktuellen Kinofilmen auf Online-Plattformen und das Verbot, welches derzeit in den Vereinigten Staaten diskutiert wird, um diese Mißbräuche einzuschränken bzw. zu verhindern.


Das Abgeordnetengespräch mit MdB Klaus Hagemann war ein sehr interessanter Austausch mit praxisbezogenen Themen. Nicht nur der Politiker antwortete, auch Rückfragen und ein Meinungsaustausch waren während des „Politik-Talks“ auf der Tagesordnung. Die Arbeitsgemeinschaft Politikwissenschaft bedankt sich herzlich für den Besuch von Herrn Hagemann und würde sich sehr freuen, in Zukunft über weitere Themen mit ihm diskutieren zu können.

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