Programm 2025/26

 

Körper, Geschlecht und Medizin

In dem diesjährigen Labjahr beschäftigt sich die Geschichte AG mit dem Verhältnis von Körper, Geschlecht und Medizin in verschiedenen historischen Kontexten. Im Vordergrund steht hierbei das wissenschaftliche Arbeiten. Wir wollen lernen, historische Fragestellungen zu entwickeln, Quellen kritisch zu analysieren und die Ergebnisse in gemeinsamen Diskussionen einzuordnen.

Die Teilnehmer:innen erhalten die Möglichkeit, das Gelernte anhand von historischen Texten, Objekten und Zeitzeugeninterviews praktisch zu erproben. Exkursionen zu Museen, Archiven und Gedenkstätten sind ein fester Bestandteil der AG und verbinden die theoretische Arbeit mit anschaulichen Beispielen.

Thematische Schwerpunkte bilden unter anderem die Psychiatriegeschichte, Schönheits- und Körpernormen, die Rolle von Medizin im Krieg, aber auch Schwangerschaften und Geburten sowie Fragen zu Gender und Queerness. Ergänzt wird dies durch globale Perspektiven, etwa mit Blick auf arabische, afrikanische oder ostasiatische Quellen.

Als Ziel setzen wir uns, unterschiedliche Sichtweisen auf die Geschichte von Körper und Medizin zusammenzutragen und kritisch zu reflektieren. Im Idealfall möchten wir die Ergebnisse unserer Arbeit am Ende des Labjahres in Form einer kleinen Ausstellung oder Präsentation sichtbar machen.

 

Die Geschichtswissenschaft lebt von einem lebhaften Meinungsaustausch und der eigenen Recherche. Wir setzen somit eine aktive Mitarbeit voraus. Da wir uns u.a. mit den Einzelschicksalen von Opfern auseinandersetzen werden, erwarten wir einen respektvollen und diskreten Umgang mit vertraulichen Informationen.

 

Programm für das Labjahr 2025/2026: Erstes Halbjahr

 

04.10.2025 (10:00 Uhr bis 16:00 Uhr)

Raum: B0.300, INF 580

 

Forschungspraktiken in der Geschichtswissenschaft: Eine Einführung

In dieser Sitzung erläutern wir Euch die verschiedenen Arbeitsweisen eines Historikers. Gemeinsam werden wir grundlegende Fragen und Definitionen klären. Ebenso werden wir Euch Hilfestellungen für die Recherchearbeiten geben.

Treffpunkt: B0.300, Im Neuenheimer Feld 580, 69120 Heidelberg

 

25.10.2025 (10:00 Uhr bis 16:00 Uhr)

Albtraum Niederkunft? Schwangerschaften im Mittelalter

Konstruierte Geschlechterrollen beeinflussen seit jeher den gesellschaftlichen Umgang mit den Themen Geburt und Schwangerschaft. Gemeinsam werden wir uns mit dem Schwangerschaftsablauf während des Mittelalters beschäftigen. Dabei stellen wir uns die Frage, welchen Stellenwert eine Schwangerschaft in dem Leben der Menschen einnahm. Gleichzeitig untersuchen wir die Rolle der medizinischen Akteure während der Geburtshilfe.

Exkursion: Universitätsbibliothek Heidelberg

 

15.11.2025 (10:00 Uhr bis 16:00 Uhr)

„Er hat ein weibisches Wesen“: Geschlechterrollen in der Psychiatrie

Die Pathologisierung von Patient:innen führte im 19. und 20. Jahrhundert zu einer weitreichenden Stigmatisierung und Ausgrenzung. Symptomatiken waren eng an die Vorstellungen des sozialen Geschlechts gebunden. Gemeinsam beschäftigen wir uns mit der medizinischen Fremd- und Selbstdarstellung von Patient:innen.

Exkursion: Sammlung Prinzhorn

 

Weihnachtspause

 

17.01.2026 (10:00 Uhr bis 16:00 Uhr)

"Der Körper ist ein Tempel": Schönheitsideale und Körpernormen

Schönheitsideale beeinflussen seit jeher unsere Gesellschaft. Sie sind eng an Rollenbilder und die Wahrnehmung von Geschlecht gebunden. Wir untersuchen den Zusammenhang zwischen Schönheitsidealen, Operationen und sozialen Medien. Der Fokus liegt hierbei auf den Schattenseiten der Schönheitsindustrie.

Treffpunkt: Räumlichkeiten des DKFZs

 

22.02.2026 (10:00 Uhr bis 16:00 Uhr)

Groß, blond und blauäugig? Körperbilder im Zweiten Weltkrieg

Anhand von Quellen reflektieren wir, wie Kriege Körper zerstören und verletzen, aber auch neue Heilmethoden hervorbringen.

Exkursion: Universitätsarchiv Heidelberg

 

Zweites Halbjahr: Die weiteren Termine stehen noch nicht fest und werden im Laufe des Labjahres bekannt gegeben. Hier werden wir uns u.a. mit der Geschichte und Lebensrealität von Transpersonen beschäftigen.

 

Weiteres

Da wir Euch auch selbst recherchieren lassen möchten, wäre es von Vorteil, wenn Ihr ein internet- und schreibfähiges Gerät mitbringt. Ebenso würden wir uns über die Anschaffung eines Hefters oder einer Schnellmappe freuen.