Programm 2005-2006
Im Labjahr 2005/2006 führen wir unsere projektorientierte Arbeit, begonnen im Labjahr 04/05, fort.Wir beschäftigen uns weiterhin mit dem Thema "Melanistische Mauereidechsen am Heidelberger Neckar - Eine einheimische Farbmutation?".
Innerhalb der Heidelberger Neckar-Population der Mauereidechse (Podarcis muralis merremia) treten seit längerer Zeit vollschwarze Tiere auf (s. unten), die von den normalfarbenen, bräunlichen Tieren sehr gut zu unterscheiden sind.
Gleichzeitig existiert ein Gerücht, nachdem die schwarzen
Mauereidechsen hier ausgesetzt worden sein sollen, die Mutation, durch
die einige Tiere schwarz werden, also gar nicht in Heidelberg passiert
ist.
Dieses Problem wollen wir aufklären. Da sich Tiere verschiedener
Populationen innerhalb ihres Genpools leicht unterscheiden, müsste man
anhand eines Genvergleichs der normalfarbigen und schwarzen Tiere
herausfinden können, ob die schwarzen Echsen ausgesetzt wurden,
ursprünglich also aus einer anderen Population entnommen wurden.
Die Mauereidechse ist durch die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV)
der BRD geschützt. Deswegen beantragten wir letztes Labjahr eine
Genehmigung, um die Tiere fangen und ihnen ein 8 mm langes Stück ihrer
Schwanzspitze abschneiden zu dürfen. Die Gene, die in diesen
Schwanzenden enthalten sind, wollen wir dann im Labor des
Pharmazeutischen Instituts unter Prof. Michael Wink untersuchen.
Zu Anfang des Labjahrs 05/06 sammeln wir Schwanzproben und arbeiten uns
in die Theorie ein; die obige Genehmigung erteilte uns das
Regierungspräsidium Karlsruhe bereits im Juni 2005.
Biotop der Mauereidechse am Neckar - unser Untersuchungsgebiet. - Foto: F. Baier